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Konferenz: „Der Konservativismus – alles, was recht(s) ist?“
Die Wiener Akademie "Europa Aeterna" veranstaltet Anfang 2025 eine Konferenz zum Thema „Der Konservativismus – alles, was recht(s) ist?“ In dieser soll geklärt werden: Was genau ist denn eigentlich der Konservativismus? Bei aller Erosion der Klassifizierung politischer Weltanschauungen – worin besteht sein Wesenskern? Und: Ist ein Konservativer ein Rechter? Sind beide doch keine Linke. Bekanntlich ist der Begriff „rechts“ im deutschsprachigen Raum durch eine bröckelnde linke Meinungshoheit negativ behaftet und dient der Dämonisierung (in vermeintlich aufgeklärten Zeiten). Doch wenn nur links gut und berechtigt sein soll, leben wir dann nicht in einer Diktatur – mündet nicht jede linke Ideologie in eine Diktatur?
Neben den grundlegenden politischen Weltanschauungen Liberalismus und Sozialismus gilt es heute, den Konservativismus näher zu reflektieren und neu zu bestimmen. Was will der Konservative heute noch bewahren? Welche wären die „gesunden Lehren“ (hl. Paulus)? Dem Konservativen geht es insbesondere um eine Ordnungslehre, die ihre Quellen in der Tradition und der Religion bzw. auch dem sogenannten „Naturrecht“ hat. Es geht dem Konservativen somit um die erhaltenswerten Grundlagen von Gesellschaft und Politik, weshalb er sich grundsätzlich in Opposition zu den fortschrittlichen und zersetzenden Ideen, z.B. gerade auch denen der Französischen Revolution, versteht.
Kernbestand des deutschsprachigen Konservatismus in Zeiten der Kaiserreiche ist ein „Bündnis von Thron und Altar“ gewesen, aus dem er in verschiedenen Formen im 20. Jahrhundert fortbestehen konnte, so etwa als Wertkonservativismus, aber auch Nationalkonservativismus oder Rechtskonservativismus. Die einst christdemokratischen Parteien sind nach links in die politische Mitte und auch darüber heinaus gerückt und haben damit den politischen Raum rechts der Mitte anderen Kräften, insbesondere rechtspopulistischen überlassen. Diese verstehen sich zum Teil selbstbewußt als „rechts“. Diese Situation ruft nach einer Klärung der Begriffe, gerade auch angesichts eines geforderten Pragmatismus und grundsätzlicher Orientierungslosigkeit.
Den Konservatismus näher zu erfassen, ist kein leichtes Unterfangen, gibt es ihn doch auch in verschiedenen Ausformungen in verschiedenen Ländern der Welt. Der Begriff selbst deckt zunächst ein Bedeutungsfeld ab, das von erprobt, wertgebunden, rettend, stabil bis reaktionär, rückständig, verknöchert reicht. Von politisch rechter Seite wird eine genaue inhaltliche Bestimmung gefordert, nicht zuletzt angesichts der aufgrund sinkender Diskursfähigkeit immer aggressiver auftretenden linken Agitation und gleichzeitiger linker Ideenverarmung. Zu einem Dialog zum Zwecke einer Standortbestimmung will diese Konferenz einladen.
Ort: Wien. Zeit: Ende Jänner. Es gibt 20 Vorträge. Konferenzsprache: Deutsch und Englisch, beschränkte Teilnehmerzahl,
Tagungsbeitrag: €50, für Studenten €25.
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